Das war der Philharmonikerball 2015
Der Goldene Saal. Einer der besten Konzertsäle der Welt. Spielstätte eines der berühmtesten Orchester der Welt. Heimat eines der bekanntesten Konzerte der Welt. Und letzten Freitag: Ballsaal.
Am 22. Jänner 2015 versammelte sich alles was Rang und Namen hat zum bereits 74. Ball der Wiener Philharmoniker – im Volksmund schlicht „Philharmonikerball“.
Die Musik – Balsam für die Ohren
Zum Auftakt spielten die Wiener Philharmoniker höchstpersönlich unter der Leitung des ehemaligen Generalmusikdirektors der Staatsoper, Welser Möst. Auf zwei Fanfaren – darunter diejenige die Richard Strauss für den ersten Ball der Philharmoniker komponierte und seitdem jedes Jahr erklingt – folgten eine Polka und ein Walzer von Josef Strauß (übrigens nicht verwandt mit Richard Strauss).
Damit sie ihren eigenen Ball auch genießen und nicht nur arbeiten müssen, wurden die Philharmoniker jedoch zur Eröffnung des Jungdamen- und Jungherrenkomitees vom Großen Wiener Ballorchester unter der Leitung von Prof. Helmut Steubl abgelöst, das die Ballgäste den ganzen Abend über mit schöner, wenn auch etwas Walzer– und Quickstepp-lastiger Musik unterhielt.
In den kleineren Sälen und im Foyer wurden die Gäste weiters von kleineren Ensembles bespielt, unter anderem den Bratschisten der Wiener Philharmoniker, den Philharmonica Schrammeln, dem Wiener Posaunen Ensemble, Wilfer und Wilfer Consort, dem Wiener Grabenensemble, dem Danubia Saxophone Quartett Wien und Katharina Micada mit ihrer singenden Säge.
Die Eröffnung
Als Teil des Jungdamen- und Jungherrenkomitees bekamen wir einen kleinen Einblick hinter die Kulissen des Balls und konnten mit ansehen wie sich der Goldene Saal in wenigen Tagen von prunkvoll zu wunderschön verwandelte.
Die Eröffnung, getanzt zur „Zwanzinette“ von Franz Lehar, beeindruckte schon alleine durch die unglaubliche Anzahl an Eröffnungspaaren: 101 Paare, so viele wie noch nie zuvor am Philharmonikerball, füllten das gesamte Parkett des Goldenen Saals.
Das Highlight der Eröffnungschoreographie – erstellt von Tanzmeister Dominik Truschner von der Tanzschule Elmayer – waren drei gegenläufige Ringe aus Walzertänzern. Wunderschön!
Ich war ehrlich erstaunt von der Effizienz der Eröffnungsproben. Innerhalb von drei je zweistündigen Proben wurde die komplette Eröffnungschoreographie sowie der Einmarsch einstudiert.
Zum Vergleich: Andere Eröffnungschoreographen planen 16 Stunden an Proben ein und dann läuft es noch nicht so glatt wie hier.
Das Ambiente – Zeitlos prunkvoll
Dass der Musikverein und allen voran der diesmal wieder blumengeschmückte, mit seinen Säulen, Statuen, Musen und Giebeln klar klassizistische Goldene Saal ein wunderschöner Veranstaltungsort ist, und einen ganz und gar klassischen Rahmen für einen Ball bietet, ist wohl unbestreitbar.
Nachdem der Philharmonikerball inzwischen eine Institution für sich ist, die nicht nur für die Philharmoniker sondern für die gesamte Wiener Ballkultur einen Jahreshöhepunkt bildet, wissen die Veranstalter auch im Detail zu punkten.
So wurden die Frisuren der Debütantinnen von dem traditionsreichen Wiener Coiffeur Bundy Bundy gesteckt und enthielten alle einen golden, kristallbesetzten Violinschlüssel von Swarovski – natürlich handgearbeitet.
Auch eine professionelle Fotoecke und ein mobiler Schminksalon, in dem sich die Damen nach einem wilden Walzer wieder herrichten lassen konnten, durfte nicht fehlen.
Kehrte man in den frühen Morgenstunden schließlich der Musik, dem guten Essen und der fröhlichen Stimmung doch den Rücken, so wartete am Ausgang für die Damen ein handbemaltes Augarten-Schälchen und für die Herren zwei Frühstücks-Kipferl von der Wiener Traditionsbäckerei Demel.
Die Gäste – vom Studenten bis zur Prominenz
Ein Event wie der Philharmonikerball ist selbstredend mehr als nur ein genüsslicher Abend. Es ist vor allem ein Come Together der österreichischen Prominenz.
Nebst Bürgermeister Michael Häupl sah man beispielsweise Tobias Moretti, den ÖBB-Chef Christian Kern, Madeleine Rohla-Strauss (die Urenkelin von Richard Strauss) und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, um nur eine Hand voll der hochkarätigen Gäste zu nennen, die zum Teil selbst aus Norwegen extra für den Ball angereist kamen.
So bietet sich der Philharmonikerball natürlich sehr zum Netzwerken an um neue Kontakte zu schließen und alte Freundschaften zu pflegen.
Ein Highlight der Ballsaison
Manch einer traut sich den Philharmonikerball als den besten Ball der Welt zu bezeichnen und so Unrecht mag er da gar nicht haben.
Der Ball der Wiener Philharmoniker ist nicht ohne Grund innerhalb weniger Tage ausverkauft. Wer gerne auf Bälle geht, sollte sich diesen nicht entgehen lassen. Das Ambiente, die Musik, die Eröffnung – es passt einfach. Alles.
Mehr Bilder vom Ball findest du auf den Facebook-Seite von Dancing The Globe und dem Ball der Wiener Philharmoniker.
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Hanna Ørum Madsen
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