Das war der Kaffeesiederball 2015

von | Feb 13, 2015 | Bälle | 0 Kommentare

Wenn sich die Wiener Kaffeehäuser mit der Hofburg auf ein Packl haun, und das Ganze mit einer Operette von Strauß garnieren ergibt das einen Ball wie er wienerischer nicht sein kann.

Unter dem Motto Eine Nacht in Venedig (eine Operette von Johann Strauß Sohn) öffnete die Wiener Hofburg am 6.2.2015 ihre Tore für den Ball der Wiener Kaffeesieder.

Dancing The Globe war wieder live dabei um euch von diesem extravaganten Ballabend zu berichten.

Ist das Kunst oder kann man das essen?

Im Foyer konnten die Ballgäste die köstlichen Kunstwerke der Wiener Kaffeehäuser und Konditoreien – die Hauptpreise der Tombola – bewundern. Von Kuchen, verziert mit buntschillernden Masken bis zu venezianischen Brücken aus Schokolade war alles dabei.

Auf der Hauptstiege erhielten die Damen wundervolle venezianische Stabmasken in den unterschiedlichsten Farben (aber bitte passend zum Kleid) von in roten, barocken Mänteln gekleideten jungen Herren als Geschenk angeboten.

Gondeln und Debütanten – Wien trifft Venedig

Um 21:00 stand das Eröffnungskomitee Spalier für den Einmarsch der Ehrengäste. Während die Herren in White Tie – also im Frack oder Smoking – eröffneten hatte jede der Damen im Komitee ein Diadem in ihre wundervolle Hochsteckfrisur eingearbeitet.

Als alle Herrschaften Platz genommen hatten, der Festsaal dunkel wurde und Nebelschwaden über das Parkett wallten war es Zeit für den großen Auftritt des italienischen Herzogs alias Tenor Vincent Schirrmacher.

Während er in einer Gondel an uns vorbei glitt füllte er den Saal mit einem der bekanntesten Stücke aus der dem Ball namensgebenden Operette: Sei mir gegrüßt du holdes Venezia. Auf die Bühne zu steuerten ihn die Gondolieri durch die Nebelschwaden, die bald auch die Ehrengäste einhüllten und ihnen die Gelegenheit gab ihre neuen Masken als Fächer oder Mundschutz zu verwenden…leider ohne erkennbaren Erfolg.

Im Anschluss betrat das Staatsopernballet das Parkett. Mit ihrer Interpretation des Lagunen Walzers bezauberten allen voran die Solotänzer Maria Yakovleva und Mihail Sosnovschi das Publikum.

Ohne uns von so viel tänzerischem Können einschüchtern zu lassen tanzten wir gleich im Anschluss unsere Eröffnungschoreografie zu „So ängstlich sind wir nicht“, wieder von Johann Strauß Sohn.

Strahlend lauschten wir den Ansprachen die von ungewöhnlich lang bis erstaunlich kurz ausfielen. Darunter folgender Aufforderung von Sozialminister Rudolf Hundstorfer zur Wiener Kaffeehauskultur:

Wir müssen genauso unseren Beitrag zum Erhalt dieses Kulturguts leisten. Daher: Einmal in der Woche ins Kaffeehaus!

Bevor der Ball dann offiziell eröffnet wurde bekamen wir von Ballobmann Maximilian K. Platzer noch das italienische Sprichwort „Beim Tanzen tun die Füße nicht weh.“ mit auf den Weg. Wenn der wüsste…

Schließlich eröffnete die Walzerformation der Tanzschule Elmayer-Vestenbrugg den Walzer „Gold und Silber“ von Franz Lehar in den wir einstiegen bevor auch die Ballgäste endlich auf die Tanzfläche durften.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit.

Die Hofburg hatte ihre Türen für den Kaffeesiederball dieses Jahr wieder weit geöffnet, wesentlich weiter als man es von anderen Bällen gewohnt ist. Bis in die entlegensten Winkel zogen sich die Blumendekorationen und natürlich das reichhaltige Verwöhnprogramm für die Gäste.

In rund 7 Sälen boten unter anderem das Wiener Opernballorchester, das Bernd Fröhlich Orchester mit Tini Kainrath und die Divertimento Viennese großartige Tanzmusik und auch in den kleineren Räumen war für reichhaltige musikalische Untermalung durch Opernstars und die vielen Orchester des Balls gesorgt.

 

Um Mitternacht sorgte der italienische Star Peppino di Capri für ordentlich Stimmung im Festsaal bevor er sein Konzert mit einem Konfetti-Feuerwerk beendete. Dabei stellte sich der Zeremoniensaal als Geheimtipp für die Mitternachtseinlage heraus. Im Gegensatz zum überfüllten Festsaal war hier genügend Platz zum Tanzen während ein Livestream von Peppino di Capris Show in Ton und Bild übertragen wurde.

Alles Kaffee!

Ob aus der Maschine oder von Hand gemahlen: Kaffee in den verschiedensten Variationen durfte an diesem Abend natürlich nicht fehlen! Gleich neben dem Foyer bot sich die Poetry Lounge von Julius Meinl an, die zum verweilen, reimen und natürlich Kaffee trinken einlud. Wer sich inspiriert fühlte durfte seine kreative Ader an der Poetry-Wand ausleben.

For health reasons I decided to give up coffee. For sanity reasones I decided to give up giving up.

Wem dies aber nicht genügte konnte sich auf eine kleine Weltreise durch die Winkel der Hofburg machen und im Dachfoyer einen handgemahlenen Kaffee probieren. Als Kaffee-Neuling hat mein Urteil wahrscheinlich noch wenig gewicht, aber mein Melange aus somalischen Arabica-Bohnen war unglaublich gut!

Darf’s was Süßes sein?

An die Naschkatzen wurde natürlich auch gedacht. Zu einem guten Kaffee darf immerhin auch die Gaumenfreude nicht fehlen.

Die K.&.K. Hofzuckerbäckerei Gerstner bot köstliche Cupcakes mit farbenfroher, vielfältiger Verzierung an. Ob Smarties, Streusel oder Zucker-Clowns, für jeden Geschmack war etwas dabei. Und bei wem die reichhaltige Blumendekoration schon Frühlingsgefühle aufkommen ließ, konnte sich neben dem Foyer eine Portion Eis von Möwenpick holen.

Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut. Die von und zus Europas.

Neben dem Blumenball mit dem Motte 150 Jahre Wiener Ringstraße war der Kaffeesiederball der zweite Ball dieses Jahr, der zu einer Zeitreise einlud. Mit Masken, Krönchen, handgemahlenem Kaffee und Gästen aus den ehemaligen Herrscherfamilien Europas drehten die Veranstalter für einen Abend die Uhren zurück.

Während Venedig wieder die Provinzhauptstadt Lombardo-Venetiens und Österreich in eine Monarchie zurück verwandelt wurde konnte man fast meinen wir hätten ein paar hundert Jahre Geschichtsschreibung verpasst.

Ein Abend wie kein Anderer

Der Kaffeesiederball war von Anfang bis Ende ein einziges durch inszeniertes Fest. Von den Licht- und Special-Effekten und den Vorführungen bei der Eröffnung bis hin zu einer Nähstation für Notfälle war alles durchgeplant. Er lud ein zum Zuhören wie zum Tanzen, zum Sehen und Gesehen werden.

Hinzu kamen die großzügigen Damenspenden beim Verlassen der Hofburg: Schokolade en masse, eine Kaffeetasse von Meinl, Gutscheine für Nägele & Strubell, die Volksoper und die Seefestspiele Mörbisch (bei denen auch Eine Nacht in Venedig aufgeführt werden wird)

Als das spezielle i-Tüpfelchen gab es dann noch einen kostenlosen Limousinen-Shuttle-Service zum Café Landtmann, wo man die Ballnacht bei einem guten Wiener Frühstück ausklingen lassen konnte.

Alles in allem war es ein wunderschöner, prunkvoller Ball-Abend, an dem an nichts gespart wurde.

Hier findest du noch mehr Fotos vom Kaffeesiederball 2015.

Was ist dein Lieblings-Kaffeehaus für ein Frühstück nach einer langen Ballnacht? Teile es in einem Kommentar!

Hanna Ørum Madsen

Was hälst du von einer Welt in der man zur Arbeit tanzt und Musik zum Frühstück isst?

Pin It on Pinterest

Hat dich auch das Tanzfieber gepackt?

Unsere Tanznews lindern dein Tanzfieber, also schnell eintragen!

Du erhältst gleich einen Bestätigungslink!